Haben wir ein Fleischproblem? Vielleicht. Je nachdem, was du unter Problem verstehst. Laut manchen Menschen könnte unser Fleischkonsum eines Tages unseren ganzen Planeten unbewohnbar machen. Klingt das für dich übertrieben? Lies weiter und bilde dir eine eigene Meinung.
Die Menge an Fleisch, die wir konsumieren, nimmt stetig zu.
Warum? Es gibt viel mehr Menschen als je zuvor.
Und der Bevölkerungswachstum hat immer noch nicht sein Ende erreicht.
Wir sind reicher.
In Ländern in denen die Einkommen steigen, steigt auch der Fleischkonsum.
Wir leben länger.
Diese drei Faktoren belasten momentan das Lebensmittelsystem. Bisher ist das System noch mitgekommen, aber nur weil die Nutztiere in der industriellen Massentierhaltung nicht ansatzweise artgerecht gehalten werden: sie zahlen den Preis dafür. Die Art und Weise wie wir günstig und in Massen Fleisch produzieren ist auch einer der Gründe dafür, dass wir die natürlichen Ressourcen schneller verbrauchen, als sie sich regenerieren können.
Als nächstes zahlen wir den Preis.
Unsere Fleischproduktion ist nicht nachhaltig.
Industrielle Fleischproduktion ist für einen großen Teil der Treibhausgase verantwortlich. Sie ist gleichauf mit allen Transportarten zusammengenommen.
Wenn alle Rinder zusammengenommen ein Land darstellen würden, dann wären sie sogar der drittgrößte CO2 Verursacher weltweit. Interessanterweise hätten sie auch den geringsten Fleischkonsum pro Kopf.
Industrielle Fleischproduktion verbraucht auch jede Menge Ressourcen.
Wenn wir so fortfahren wie bisher, dann könnten wir durch den Klimawandel, den wir verursachen, unseren eigenen Planeten unbewohnbar machen.
Gibt es eine Lösung für das Fleischproblem?
Mehr und mehr Menschen wird bewusst, dass etwas schief läuft, was sich auch in ihrem Einkaufsverhalten widerspiegelt.
Die Lebensmittelindustrie hat angefangen sich anzupassen. Als Resultat davon haben wir nun eine Auswahl von möglichen Lösungen in Griffweite. Leider haben alle ihre Vor- und Nachteile.
Es gibt pflanzliche Proteinquellen, die jede Menge Vorteile haben, aber sie bieten nicht die gleiche Bandbreite und Qualität von Nährstoffen wie Fleisch. Außerdem werden viele von ihnen als Monokulturen gezüchtet, was auch wieder ökologische Probleme mit sich bringt. Dann gibt es In-vitro-Fleisch (“Laborfleisch”), das verspricht “echtes Fleisch” zu produzieren, mit all seinen Vorteilen, nur ohne die Tierquälerei. Leider ist die Verfügbarkeit noch relativ gering und die Preise müssten auch erst noch sinken. Außerdem hängt es auch wieder von Monokulturen ab. Die nächste Option ist nachhaltiges Landwirtschaften, wie z.B. Permakultur. Diese Art zu Landwirtschaften kümmert sich hauptsächlich um die Böden und die Langlebigkeit und Robustheit des ganzen Ökosystems. Aber auch hier gibt es wieder Nachteile. Bisher gibt es nur wenige solcher Farmen und die Frage, wie wir diese Methoden flächendeckend im großen Stil einsetzen könnten, ist noch nicht geklärt. Zu guter Letzt gibt es essbare Insekten mit ihren Vor- und Nachteilen, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen.
Die Sache ist die, dass wahrscheinlich nur eine heroische und kombinierte Anstrengung in all diese Richtungen gleichzeitig zu einer rechtzeitigen und ausreichenden Veränderung des Lebensmittelsystems führen könnte.
Essbare Insekten als Lösung
Insektenhaltung ist nachhaltig. Sie verbraucht nur einen BRUCHTEIL der Ressourcen.
Und sie produziert VIEL WENIGER Treibhausgase.
Insekten tragen zur Kreislaufwirtschaft bei.
Man schätzt, dass ungefähr 30% aller Nahrung verschwendet wird, wobei Früchte und Gemüse die höchste Ineffizienz von bis zu 50% haben. Insekten könnte man dafür einsetzen, um aus qualitativ niedrigen Bioabfällen hochwertiges Protein zu machen, ein Upcycling von Nährstoffen, die sonst verloren gegangen wären.
Dann wäre da noch das Nebenprodukt von Insektenhaltung: Frass. Die Ausscheidungen von Insekten können als organischer Dünger verwendet werden und funktioniert auch als natürliches Biopestizid.
Insekten sind erstaunlich nährstoffreich.
Grillen produzieren zum Beispiel qualitativ hochwertiges Protein, auf dem gleichen Niveau wie Fleisch. Sie haben außerdem jede Menge Vitamin B12 und Eisen mit hoher Bioverfügbarkeit, genau die Nährstoffe, die bei pflanzlichen Proteinquellen fehlen.
Insektenhaltung ist moralisch vertretbar.
Insekten brauchen keine Antibiotika um mit dem begrenzten Raum der industriellen Tierhaltung zurechtzukommen, tatsächlich geht es ihnen in größeren Völkern ausgezeichnet. Und dank ihrem Winterschlaf ist auch eine humane Weiterverarbeitung möglich.
Was ist bei Insekten das Problem?
Der “Bäh”-Faktor. Zur Zeit halten die Meisten Menschen im Westen Insekten für etwas unangenehmes und sicherlich nicht für etwas Essbares. Aber wir wissen, dass die Angst vor Insekten überkommen werden kann.
Wir sehen es alltäglich um uns herum. Die Märkte scheinen diesen Trend ebenso zu reflektieren.
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